Pfarrer Kraus schreibt dazu:
"Zur Rechten des Kruzifixes steht zunächst Maria, die heilige Mutter Jesu, hinter dieser Salome und Maria, die Mutter des
Jakobus, vor diesen kniet Maria Magdalena.
An allen diesen Stauen ist die Haltung würdig und die Gesichtszüge drücken tiefen Schmerz der Liebe jedoch ebenso Ergebung aus."
(2019 konnte die Figurengruppe gereinigt werden.)
Salome
1. Eine der Frauen, die die Kreuzigung des Herrn erlebten und wohlriechende Gewürzsalben brachten, um seinen Leib zu salben. Vergleicht man Matthäus 27,56 mit Markus 15,40, so kann man annehmen, dass Salome die Frau des Zebedäus war. Diese kam mit ihren zwei Söhnen Johannes und Jakobus zu dem Herrn, als diese darum baten, in seinem Reich zu seiner Linken und zu seiner Rechten zu sitzen.
2. Obwohl sie in der Bibel nicht namentlich genannt wird, wird sie als Tochter der Herodias erwähnt. Sie tanzte vor Herodes Antipas und bat, nach Aufforderung durch ihre Mutter, um das Haupt Johannes des Täufers.
3. Außerdem wird beim Vergleich aller drei Stellen (Mt 27,56; Mk 15,40; Joh 19,25) deutlich, dass Salome die Schwester von Maria, der Mutter des Herrn Jesus, gewesen sein muss. 4. Sie kommt auch im apokryphen Protoevangelium des Jakobus und im Thomasevangelium vor.
Pfarrer Kraus schreibt dazu:
"O Leser! Welche Gefühle teilst du hier bei der Betrachtung dieser Gruppe? Fühlst du Schmerz hl. Liebe oder Schmerz der Reue als Sünder?"
Schächer auf der Frauenseite
Schächer auf der Männerseite
LÄPPLE, Alfred, Die geheimen Schriften zur Bibel. Apokryphe Texte des Alten und Neuen Testamentes. Bassermann Verlag, 2002, S. 137
Die Namen der Schächer
In keinem der vier neutestamentlichen Passionsberichte werden die Namen der beiden Schächer genannt (Mt 27,38.44; Mk 15,27; Lk 23,39-43; Joh 19,14).
Im Textausschnitt des Arabischen Kindheitsevangeliums heißen sie
TITUS und DUMACHUS.
In der koptischen und arabischen Übersetzung des Nikodemusevangeliums heißt der rechte Schächer DYSMAS, der linke GESTAS.
Textquelle: Arabisches Kindheitsevangelium
Als sie von dort weiterzogen, gelangten sie in eine Einöde und erfuhren, dass diese Gegend unsicher sei. Josef und die allerseligste Maria beschlossen, sie während der Nacht zu durchqueren. Als sie weiterzogen, trafen sie auf zwei schlafende Räuber. Bei ihnen befand sich eine ganze Bande weiterer Räuber, ihre Gefährten, die gleichfalls schliefen. Die beiden Räuber, denen sie begegneten, waren TITUS und DUMACHUS. Titus sprach zu Dumachus: „Gib diesen Leuten den Weg frei, damit sie vorbeiziehen können und unsere Gefährten sie nicht bemerken !“ Dumachus wollte davon nichts wissen. Titus sprach zu ihm: „Ich gebe dir vierzig Drachmen, und nimm dies als Pfand!“ Dann reichte er ihm den Gürtel, den er um seine Lenden trug, um ihn zu bewegen, zu schweigen und kein Wort zu sagen.
Als unsere liebe Frau, die allerseligste Maria, bemerkte, wie edel sich dieser Räuber ihnen gegenüber verhalten hatte, sprach sie zu ihm: „Gott der Herr wird dich zu seiner Rechten behüten und dir die Verzeihung deiner Sünden gewähren.“ Da ergriff der Herr Jesus das Wort und sprach zu seiner Mutter: „0 Mutter, in dreißig Jahren werden die Juden in der Stadt Jerusalem mich ans Kreuz schlagen. Mit mir werden sie diese beiden Räuber kreuzigen, Titus zu meiner Rechten, Dumachus zu meiner Linken. Nach diesem Tage wird mir Titus ins Paradies vorausgehen.“ Sie antwortete ihm: „Möge dir das erspart bleiben, mein Sohn!“ (23,1-2)
Nikodemus-Evangelium
Pilatus spricht: „Deswegen habe ich das Urteil zu verkünden, dass du zuerst nach der Satzung der frommen Kaiser gegeißelt und dann aufgehängt wirst am Kreuz in dem Garten, wo du gegriffen worden bist. Und DYSMAS und GESTAS, die beiden Verbrecher, sollen mit dir zusammen gekreuzigt werden.“
Pfarrer Kraus schreibt dazu:
"Zur Linken des Kruzifixes kniet Longinus als Büßender und bekehrter, der des Herrn Seite mit der Lanze durchbohrt hat und Heilung seiner kranken Augen durch einen herab fallenden Blutstropfen Jesu, zugleich aber auch Heilung der Seele erhielt.
Der heilige Jünger der Liebe steht dem Kreuz zunächst mit zur Erde gerichtetem Blick, wie wenn sein zart liebendes Herz den
Blick zur Leiche des Herrn nicht zu ertragen vermöge. Er erscheint in tiefes Stillschweigen und tiefen Schmerz versunken.
Hinter ihm steht der Hauptmann mit der rechten Hand auf den Heiland zeigend, wie wenn er die Worte spräche: „Wahrhaftig, dieser ist Gottes Sohn!“
kniend
Der Heilige war nach dem apokryphen Nikodemusevangelium jener römische Centurio, der Jesus nach dessen Tod einen Speer (Später HEILIGE LANZE) in die Seite gestochen haben soll.
Die Tradition identifizierte den Speerträger später mit dem Hauptmann unter dem Kreuz.
aus dem Nikodemusevangelium Kap 154:
„Essig mit Galle haben sie ihm zu trinken gegeben, und der Soldat Longinus hat mit einer Lanze seine Seite durchbohrt.“
Die Wundflüssigkeit soll Longinus' Augenleiden geheilt haben, woraufhin er das mit Erde vermischte Blut gesammelt hat und sich taufen ließ. Das ist eine der Gründungslegenden zur Verehrung des HEILIGEN BLUTES,
wie das jährlich in Weingarten/Würth. mit dem sogenannten BLUTRITT gefeiert wird.