EHEMALIGE FENSTER IN DEN SEITENSCHIFFEN


linkes Seitenschiff


aus: Dr. Johannes Clausen, von 1901-1907 Pfarrer zu Arenberg, 1906, S.14 -17

Bilder aus: Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das erste Fenster (von Binsfeld und Jansen zu Trier) beim Eingang linke Seite enthält eine Darstellung der heiligen Maria Magdalena von Pazzis, wie sie in der Nähe der in der Kirche ausgestellten Leiche einer ihrer Mitschwestern betete, während die anderen Schwestern des Klosters Ablässe der Verstorbenen bittweise zuwandten. Dadurch befreit aus den Flammen des Fegefeuers stieg die Verstorbene zum Himmel. Da rief die Heilige: 

„Du glückliche Seele, die du in den Himmel eingehst, ehedem dein Leib ins Grab gelegt worden ist. Welch´ hohes Glück, welche Ehre wird dir zuteil!“

Bei diesen Worten erschien ihr der Herr und bezeichnete die Kraft der heiligen Ablässe als Ursache so baldiger Erlösung aus dem Fegefeuer und Auffahrt in den Himmel.

Suche jeder in Liebe zu seinen Verstorbenen Ablässe zu gewinnen und denselben zuzuwenden.


Das zweite Fenster (von Binsfeld und Jansen zu Trier) stellt dar die Vision der heiligen Perpetua vor ihrem Martertod im Amphitheater. Sie sah eine Leiter, von der Erde bis zum Himmel reichend. Vor der Leiter lag ein Drache. Die Balken der Leiter waren Leidenswerkzeuge. Eins Stimme rief:

„Tritt dem Drachen auf den Kopf und steige herauf!“

Oben angekommen reichte der göttliche Vater in goldner Schale ihr Milch des göttlichen Lammes. Sie trank und wurde von großem Mut erfüllt. Ihr Kampf mit einer wilden Kuh war heldenmütig, die Krone des Himmels war ihr Lohn.

Wir alle haben mit dem Höllendrachen zu kämpfen. Behandle ihn mit Verachtung und beachte die Worte unter dem Bild:

„Tritt dem Drachen auf den Kopf und steig herauf, fürchte nicht die Leidensleiter. Wer mit Christus leidet wird in ihm verherrlicht werden.


Das dritte Fenster (von Geißler in Ehrenbreitstein) über dem Beichtstuhl stellt im Bild dar, wie der verlorene Sohn bußfertig zum väterlichen Haus zurückkehrt und liebevoll beim Vater Aufnahme und Verzeihung findet. Die ergreifende Szene in trefflicher Ausführung macht den wohl tuendsten Eindruck auf das Gemüt eines jeden Schauenden. Der arme Sünder schöpft Hoffnung, das Herz des Bekehrten schlägt dankerfüllt, der Gute freut sich des guten Vaters und der Bekehrung des verloren gewesenen Sohnes.


Das vierte Bild(von Binsfeld und Jansen zu Trier) zeigt die Hölle als Ort der Bestrafung der Eitelkeit. Die heilige Teresia, die in ihrer Jugend sehr zur Eitelkeit in Kleidung neigte, zeigt Jesus diesen Ort, wenn sie dieselbe nicht fliege. Sie erschrak und erkannte den Ruf des Weisen: „O Eitelkeit der Eitelkeiten und alles ist Eitelkeit!“ und beherzigte zugleich die weiteren Worte der Nachfolge Jesu: „Außer Gott lieben und ihm allein dienen!“


Das fünfte Fenster (von Binsfeld und Jansen zu Trier) enthält eine Vision der heiligen Brigitta. Es erschein ihr der Heiland am Kreuz voll Wunden und Blut und sprach zu ihr:

„Siehe, wie ich von Wunden zerfleischt bin!“ Brigitta fragte: „Herr, wer hat dich so grausam misshandelt?“ Der Herr antwortete: „Die mich verachten und meine Liebe schmähen.“

Im Hintergrund erschien im Dunklen der Teufel, zu Brigitta sprechend: „Du hast nichts zu fürchten von mir, so lange der Gekreuzigte dich schützt.“

O, dass der Mensch von Jugend an die Liebe des gekreuzigten Jesus in dankbarer Gegenliebe verehrte, nie würde er vom Teufel überlistet und ins Verderben gestürzt.


rechtes Seitenschiff


aus: Dr. Johannes Clausen, von 1901-1907 Pfarrer zu Arenberg, 1906, S.14 -17

Bilder aus: Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das erste Glasgemälde (von Binsfeld und Jansen zu Trier) beim Eingang rechter Seite  stellt dar den heiligen Leonardus von Porto Mauritio, predigend mit dem Kruzifix in der Hand. 

Er war ein großer Freund, ein eifriger Verteidiger und Errichter des Kreuzwegs des Herrn. Unter dem Gemälde stehen des Heiligen Worte:

„O, wie viel Gutes bringt diese so heilige Übung unter den Menschen hervor, die von den frommen Pilgern nichts andres verlangt, als das Nachdenken über die Beschimpfungen und grausamen Qualen, die aus Liebe zu uns der gute Jesus erduldet hat.“


Das zweite Glasgemälde (von Binsfeld und Jansen zu Trier) stellt dar den heiligen Ignatius, als Gedeon des neuen Bundes, dessen Waffen sind: die Posaune der göttlichen Wortes, die Fackel brennender Liebe und flammender Frömmigkeit und der zerschlagene Krug der Verachtung der weltlichen Freuden. Sein Schlachtruf: „Für Jesus und seine Kirche!“ 

Sein Wahlspruch: „Alles zur größeren Ehre Gottes!“


Das dritte Fenstergemälde über dem Beichtstuhl rechts (von Geißler in Ehrenbreitstein) stellt Jesus dar als guten Hirten, der das in Dornen verstrickte, verirrte Schaf zur Rettung aufsucht.


Das vierte Fenstergemälde (von Binsfeld und Jansen zu Trier) zeigt der heiligen Johannes Chysostomus, Goldmund genannt, wegen seiner großen Beredsamkeit in Verkündigung des göttlichen Wortes (+438). Reich an Gnaden dem heiligen Gott dienend, nahten ihm sichtbar Engel des Himmels beim Dienst am Altar und beteten mit ihm den Gottessohn beim Messopfer an. Lerne von ihm die Frömmigkeit als Schlüssel zu den himmlischen Schätzen benutzen.


Das fünfte Fenster neben der Grabkapelle Marias (von Binsfeld und Jansen zu Trier) enthält die bildliche Darstellung des heiligen Alphonsus von Liguori als Jüngling im zarten Alter, betend vor einem Muttergottesbild, welches er an den Stamm eines Baumes befestigt hatte. Darunter steht sein Lieblingsgebet: 

„Meine Mutter, meine Hoffnung, gib, dass ich ganz Jesus angehöre!“ – „Jesus, meine Liebe, nimm mich ganz hin und besitze mich ganz und gar!“

Er betete hier, während seine Mitschüler im Garten spielten; sein edles Herz zog die Unterhaltung mit Jesus und dessen heiliger Mutter vor, sein Engel half ihm ungestört beten.

Möchten ihm doch alle Jünglinge, ja alle Kinder folgen.


Beschreibungen

C. Theis schreibt zu den Stiftern der Fenster: 

Schon in den Jahren 1862 - 1864 gelingt es dem Bauherrn, Stifter für die Kirchenfenster zu finden. 

  Als Stifter der acht anderen, erst später eingesetzten Fenster in den Seitenschiffen nennt Kraus 1866: 

 Johann Scherach, Sendschöffe Peter Mogendorf, Gerichtsschöffe Peter Scherach und Ortsvorsteher Josef Bernard, Geschwister Anton Sauer von Moselweiß, Pfarrhaushälterin Anna Koch aus Osann, Jungfrau M. Magdalena Scherach und die Jungfrauen von Immendorf.