Pfarrer Kraus schreibt in seiner
"Beschreibung der Heiligen Orte:
In der neu erbauten freundlichen Kapelle der Filiale Immendorf (1891) bildet diese herrliche Gruppe den Altar.
Maria sitzt nachdenkend, die Spindel ruhend in der Hand haltend. Der heilige Joseph hat vor sich die heilige Schriftrolle aufgeschlagen, worauf die Worte stehen: „ Im Anfang des Buches ist von mir geschrieben, Deinen Willen zu tun, mein Gott, ich habe es gewollt und dein Gesetz war die Mitte meines Herzens.“ (Psalm 39)
Zwischen Maria und Josef steht das Jesuskind im Alter von 12 Jahren dargestellt mit der Rechten auf die Schriftrolle zeigend, die Linke zum Himmel erhoben. Im Hintergrund erheben sich zwei Lilien.
Siehe die Heilige Familie nach getaner Arbeit in der Ruhestunde. Sie ist eine heilige, wie ihr Leben heilig war.
Der Heilige Vater Leo XIII: empfiehlt so sehr die Verehrung der Heiligen Familie und dies insbesondere auch in der Feier der Abendstunde. Da sollte es der christlichen Eltern Freude sein, mit den Kindern sich im Lesen religiöser Bücher zu erfreuen. Dieses würde die beglückendsten Früchte für das ganze Leben der ganzen Familie bringen.
Frauen und Jungfrauen müssen erröten, erblickend hier Maria die Gottesmutter, ermüdet vom Tagwerk mit der Spindel in der Hand, wenn sie nicht durch selbst gesponnenes Garn das Leinen für das Haus erstreben.
Pfarrer Kraus erklärt in seinen "Beschreibung der Heiligen Orte"
Die Kapelle der unbefleckten Empfängnis der allersel. Jungfrau Maria.
Dieselbe steht am Anfange des Kirchweges der Gemeinde Immendorf. Von Arenberg kommend, steigt man zu derselben hinauf hinter einer Felsengruppe von Kieselconglomeraten. Man kommt zuerst über einen von sechs starken Roßkastanien überschatteten freien Platz. Die Kapelle steht auf einer von Zierpflanzen theilweise bedeckten Felsenwand; worüber rechts und links die Wege in ihr hinaufführen. Den Hintergrund und die Seitenbepflanzung bilden Tannen.
Die Kapelle ist einfach, von außen und innen in schneeweißem Quarze gebaut: nur das Chörchen gleicht im Innern einer Wolkensäule, von Bergkrystallen gebildet, worin die Statue sich befindet, von oben herab beleuchtet; Maria, wird hier in ihren hehren Tugenden als Rauchsäule von kostbaren Spezereien (Hohesl. 3, 6) bezeichnet. Mit weißem Gewande, Goldgürtel und rosafarbigem Mantel umkleidet, steht sie da; in der rechten Hand hält sie eine Lilie, die linke Hand ruht auf der Brust; ihr Blick ist nach oben gerichtet. Sie erscheint so im Wohlgeruche der Tugend, getragen von himmlischer Gnade, umgeben von göttlichem Schutze, als himmlisches Wesen, weil rein, wie ein Engel von aller Sünde und belebt von der beseligenden Himmelstugend, der schönen heiligen Liebe, überstrahlt von göttlichem Wohlgefallen.